Die Europäische Kommission schätzte in ihrer Bestandsaufnahme zur Eindämmung des unerlaubten Handels von Feuerwaffen aus dem Jahr 2013, dass rund 80 Millionen Feuerwaffen innerhalb der Europäischen Union für den zivilen Gebrauch im Umlauf waren.
Zwischen den Fraktionen war vor allem die Frage umstritten, welche Waffen als besonders gefährlich gelten und damit grundsätzlich verboten werden sollen. Nach Abschluss der schwierigen Trilog-Verhandlungen im Dezember 2016 und der Bestätigung der Ergebnisse durch den Ausschuss der Ständigen Vertreter im Europäischen Rat, hat der Binnenmarktausschuss im Januar 2017 über den erzielten Kompromiss abgestimmt.
Die Sozialdemokraten unterstützen den Kompromiss, weil er die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in der EU erhöht. So sollen Feuerwaffen künftig besser zurückverfolgt werden können. Auch sollen sogenannte Salut- oder akustische Waffen, also ehemals scharfe Waffen, die wieder aktiviert werden können, ebenfalls von der Richtlinie erfasst werden. Zudem werden die Regeln für den Kauf von gefährlichen halbautomatischen Schusswaffen verschärft: Verboten sind künftig halbautomatische Kurzwaffen, die mehr als 20 Patronen aufnehmen, halbautomatische Langwaffen, die mehr als 10 Patronen aufnehmen, sowie Langwaffen, die sich leicht verbergen lassen. Die Sozialdemokraten hatten ursprünglich ein generelles Verbot von Waffen mit mehr als elf Schuss vorgeschlagen.