Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht stellt jährlichen EU-Drogenbericht vor

Am Dienstag hat die EU-Drogenbeobachtungsstelle (EMCDDA) ihren jährlichen Drogenbericht veröffentlicht. Zum dritten Mal in Folge ist die Zahl der Toten durch Drogenkonsum gestiegen.

„Ein sehr besorgniserregender Trend“, kommentiert Tiemo Wölken, SPD-Europaabgeordneter und Mitglied des Gesundheitsausschusses im Europäischen Parlament den Jahresbericht der EMCDDA. „Besonders der hohen Zahl der Todesfälle durch Überdosierung von Heroin und Opioiden muss entgegengewirkt werden.“

In Deutschland stieg die Zahl der Drogentoten laut EMCDDA um rund 20 Prozent. „Als einer der Ursachen wird der verstärkte Gebrauch von synthetischen Opioide wie Fentanyl genannt, die in der Medizin zur Schmerzlinderung verwendet werden“, erklärt Tiemo Wölken. „Das Mittel imitiert die Wirkung von Heroin oder Morphin und stellt eine besonders starke Bedrohung dar. So ist Fentanyl unter anderem auch auf Schmerzpflaster zu finden.“

Der Gebrauch von MDMA, auch als Ecstasy bekannt, ist ebenfalls auf dem Vormarsch. „MDMA ist mittlerweile keine Nischendroge mehr. Immer mehr junge Menschen konsumieren es“, betont Wölken. „Es müssen jetzt dringend Maßnahmen zur Prävention und Schadensminimierung über die Grenzen hinweg her.“

„Wir brauchen eine europäische Strategie gegen den Drogenkonsum“, erklärt der Sozialdemokrat weiter. „Es ist besonders wichtig die Maßnahmen der EU-Drogenstrategie 2013 – 2020 strikter in den einzelnen Mitgliedstaaten umzusetzen.“ Die EU-Drogenstrategie zielt darauf ab, die Nachfrage nach Drogen und das Angebot in der EU zu reduzieren und gleichzeitig die durch Drogen verursachten Risiken und Schäden zu vermindern.