Bürgernah und transparent: Zweitkleinster Kreis in Niedersachsen zeigt wie es geht!

Wittmund. „Dem Landreis geht es gut, wir profitieren von der guten Entwicklung in Ostfriesland“ so Holger Heymann, seit November 2016 Landrat im Kreis Wittmund. Dem Besuch aus dem Europäischen Parlament berichtet er vom aktuellen Stand des „Bürgerhaushaltes“, der jetzt online geht, und dem „Leitbild 2030“, das auch über eine Onlineplattform gemeinsam mit den Bürgern im Landkreis entwickelt wird. Alle ab 18 Jahren können zu jedem Thema im Kreisgebiet Stellung beziehen und ihre Meinung äußern. „Der bürgernahe und Transparenz schaffende Umgang mit den Bürgerinnen und Bürgern ist sehr wichtig“, sagt Tiemo Wölken, „Diese Zeit muss man sich nehmen, das erleichtert im Anschluss die politische Arbeit“, pflichtet Holger Heymann ihm bei.

Bei dem Gespräch im nostalgisch-schönen Kachelzimmer des Kreishauses wurde natürlich auch die obligatorische Frage durch den Kreis-Chef gestellt: „Was kann Europa für den Landkreis tun? Neben mehr Mitteln für den ländlichen Wegebau stehen die Sicherung der Fischerei – gerade vor dem Hintergrund des Brexits, natürlich der Breitbandausbau und der Küstenschutz in Zeiten des Klimawandels auf seiner Wunschliste.

Besonders seine Inseln machen ihm Sorgen. „Es dauert nicht mehr lange und wir haben hier Sylter Verhältnisse“, bedauert Holger Heymann. Wohnraum auf den Nordseeinseln ist kaum noch bezahlbar, die Zahl der Pendler steigt stetig. Heymann fordert eine Sonderbehandlung der Inseln, damit sie ihre Aufgaben bewältigen können, gerade im Wohnungsbau. Ein Problem, das auch Wölken erkannt hat und versprach im Rahmen der Haushaltsverhandlungen auf EU-Ebene das Thema nicht zu vergessen.