Flexiblerer Umgang mit dem Wolf nötig
Tiemo Wölken, SPD-Europaabgeordneter und Mitglied im Umweltausschuss, spricht sich für differenzierte Maßnahmen aus: „Zwar muss der Wolf geschützt werden, aber auch Menschen und Nutztiere müssen vor dem Wolf geschützt werden. Wo möglich, mit sanfteren Methoden wie Zäunen. Wo nötig, aber auch mit gezielten Abschüssen, wenn Wölfe verhaltensauffällig werden.“
In einigen Regionen Niedersachsens, wie zum Beispiel dem Landkreis Cuxhaven, nehmen Risse durch Wölfe zu. Das Parlament fordert daher „die Kommission und die Mitgliedstaaten auf, unter Berücksichtigung der im Rahmen der Habitat-Richtlinie vorgesehenen Flexibilität konkrete Maßnahmen zur Bewältigung dieser Probleme zu ergreifen, um die nachhaltige Entwicklung der ländlichen Räume nicht zu gefährden“. Weiterhin fordert das Parlament in der Entschließung, „ein Bewertungsverfahren zu entwickeln, das es ermöglicht, den Schutzstatus von Arten in bestimmten Regionen abzuändern, sobald der gewünschte Erhaltungszustand erreicht ist“.
Schutzstatus des Kormorans nicht aufgehoben
Dieses Verfahren würde es auch erlauben, regional den Status des Kormorans zu überprüfen. Tiemo Wölken: „Dort, wo der Kormoranbestand sich erholt hat, sollte es möglich sein, die Fischbestände vor seinem Zugriff zu schützen und Binnenfischern so zu helfen.“ Ein Änderungsantrag, den Schutzstatus des Kormorans aufzuheben, fand jedoch keine Mehrheit.
Das Parlament weist in der Entschließung außerdem darauf hin, dass die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten allgemein mehr tun müssen, um ihre Naturschutz-Ziele zu erreichen.