„Nach Pommesverbot jetzt Döner-Verbot? Weder das eine noch das andere!“ – Lebensmittelausschuss lehnt verfrühte Zulassung von Phosphaten ab

Brüssel. Die Sozialdemokraten im Europaparlament haben mit ihrer Stimme im Umweltausschuss dafür gesorgt, dass Lebensmittelzusätze in tiefgefrorenem Döner-Fleisch nicht europaweit zugelassen werden, bevor die Ergebnisse aktuell laufender Studien zu ihren gesundheitlichen Auswirkungen vorliegen. Die Produktion und der Verkauf von Döner in Deutschland werden von der Entscheidung nicht berührt.

„Dönerspieße dürfen weiterhin verkauft werden. Bevor wir die Phosphate europaweit generell zulassen, sollten wir jedoch klären, welche gesundheitlichen Auswirkungen sie haben. Wir sollten daher die Stellungnahme der EU-Lebensmittelagentur abwarten“, erklärt Tiemo WÖLKEN, SPD-Europaabgeordneter im Ausschuss Lebensmittelsicherheit und gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Gruppe.

Der Ausschuss des Europaparlaments für Lebensmittelsicherheit hat sich am 28. November gegen eine von der EU-Kommission vorgeschlagene Änderung der Lebensmittelzusatzstoff-Verordnung ausgesprochen. Demnach sollen eine Reihe von Phosphaten für die Verwendung in tiefgefrorenen Dreh-Spießen zugelassen werden. Zeitgleich untersucht die europäische Lebensmittelbehörde die Sicherheit von phosphathaltigen Zusatzstoffen. Ergebnisse werden für Ende 2018 erwartet. Derzeit ist die Verwendung von Phosphaten in Döner-Fleisch in Europa nicht einheitlich geregelt.

Bisher sind Phosphate nur explizit für nicht-tiefgefrorenes Fleisch zugelassen. In der Praxis bedeutet das, dass jeder Mitgliedstaat für sich entscheidet, ob Phosphate verwendet werden dürfen oder nicht. In Deutschland sind Phosphate derzeit sowohl in tiefgefrorenem als auch in nicht-tiefgefrorenem Döner erlaubt. Dies gilt auch nach der Entscheidung des Umweltausschusses weiter.