Aktuell sei das Thema europaweite Ausschreibung für Wölken interessant: „Nur wenige Unternehmen nutzen die Möglichkeit, Angebote aus dem Ausland einzuholen oder sich im Ausland zu bewerben. Trotzdem sind europaweite Ausschreibungen vom Grundsatz her richtig, allerdings muss die derzeitige Praxis geändert werden. “ Uwe Hilling, Fraktionsvorsitzender der CDU, weiß aus eigenen Erfahrungen, dass europaweite Ausschreibungen sich insbesondere für Organisationen oft nicht lohnen. „Es ist praktisch schwer umzusetzen, beispielsweise einen neuen Einsatzwagen aus dem Ausland zu bestellen, da die Freiwilligen Feuerwehrleute dafür nicht die nötige Zeit haben“, so Uwe Hilling. Oberbürgermeister Dieter Krone ergänzte, dass auch bei Ausschreibungen der Stadt wenige Bewerbungen aus dem Ausland eingehen würden. „Das Thema ist für uns nicht wirklich interessant, weil unter 90 Bewerbungen am Ende nur zwei aus dem europäischen Ausland sind. Dafür ist der Aufwand, die Voraussetzungen für europaweite Ausschreibungen zu erfüllen, im Vergleich zu hoch.“ „Ein weiteres Problem für viele Unternehmen stellt das europaübergreifende Steuerrecht dar“, stellte Dirk Meyer fest. Der Fraktionsvorsitzende der FDP verdeutlicht den Politikern, dass es besonders kleinen Unternehmen dadurch schwer falle, am europäischen Markt teilzunehmen.
Positiv berichtete der Fraktionsvorsitzende der SPD, Dr. Bernhard Bendick, von der Möglichkeit, im europäischen Ausland zu studieren. „Viele Lingener nutzen die Nähe zu unserem Nachbarland und studieren in den Niederlanden.“ Und auch der Campus der Hochschule Osnabrück locke niederländische Studenten nach Lingen. „Das Studienangebot umfasst in Lingen viele technische Studiengänge, aber auch mit den Fachrichtungen Kommunikation und Theaterpädagogik kann die Stadt punkten“, so Oberbürgermeister Krone.