„Wenn wir die drastischen gesundheitlichen Auswirkungen reduzieren und gleichzeitig Fahrverbotevermeiden wollen, dann müssen wir den Diesel sauber bekommen“, sagt Ismail Ertug, verkehrspolitischer Sprecher der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament. „Der Untersuchungsausschuss zum Abgasskandal hat eindeutig gezeigt, dass es technisch machbar ist, Dieselautos so zu bauen, dass sie die Grenzwerte einhalten. Allein mit Software-Updates ist es aber nicht getan, und auch eine Nachrüstung der Hardware kann nur eine kurzfristige Lösung sein. Mittel- und langfristig müssen wir die Transformation hin zu Niedrig- und Nullemissionsfahrzeugen schaffen. Dadurch würde sich das Problem lokaler Emissionen von selbst erledigen. Hier ist neben der Politik aber vor allem die Industrie in der Pflicht.“
Tiemo Wölken, Mitglied im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments und gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Europa, weist auf die gesundheitlichen Folgen der hohen Stickoxidbelastung hin: „Hier geht es um den vorzeitigen Tod zehntausender Menschen. Vor allem Kinder und ältere Mitbürger leiden unter einer hohen Schadstoffbelastung in der Luft. Wir müssen die Stickoxidbelastung in den europäischen Städten senken. Das betrifft natürlich den Straßenverkehr, in Hafenstädten aber auch den Schiffsverkehr.“ Nach einer Studie der Europäischen Kommission wären die Maßnahmen zur Reduktion der Luftschadstoffe deutlich günstiger als die gesellschaftlichen Folgekosten, die entstünden, wenn nicht gehandelt würde.