Jemgum. Gleich neben dem hohen Emsdeich recken sich hohe, zylindrische Behälter in die Höhe, umwunden von unzähligen großen und kleinen Röhren – alles blitzt perfekt sauber. Hier im ostfriesischen Jemgum speichert die EWE große Mengen Erdgas in unterirdischen Kavernen.
Ein neuer Nutzungsansatz für die Hohlräume in der 1.000 Meter tiefer gelegenen Salzschicht geht zur Zeit in die Testphase: brine4power (brine = Sole). Zwei Kammern werden mit zwei unterschiedlich geladenen Elektrolyt-Lösungen gefüllt. Nach dem Prinzip der Batterie soll diese Anlage 100 MW speichern können. Speicher sind essentiell für die Energiewende. Nur so können die Netzprofile geglättet werden, die durch den unregelmäßigen Wind stark schwanken. Martina Werner, energiepolitische Sprecherin im EU-Parlament, freute sich über die Innovationskraft der EWE: „Es ist immer gut, wenn man positive Beispiele auf die gesamteuropäische Ebene projizieren kann“.
Johanne Modder, SPD-Fraktionsvorsitzende im Niedersächsischen Landtag war mit Stolz erfüllt, „dass sich ein Regionalunternehmen wie die EWE an die Spitze des Fortschritts stellt“.
Ein zweites Projekt hat die EWE ebenfalls im Auge, die Erzeugung von Wasserstoff, als Speicher oder Kraftstoff nutzbar, aus Überschussenergie. Als Überschussenergie wird Energie bezeichnet, die aus regenerativen Quellen erzeugt werden könnte, derzeit aber nicht erzeugt wird, weil Windräder oder Solarzelle deaktiviert werden, um das Netz nicht zu überlasten. „Diese Energie zu nutzen und damit Wasserstoff zu erzeugen ist ein wichtiger Baustein für die Energiewende”, ist sich Wölken sicher.