„Gemeinsam als Europäer eine Stimme in der Welt“

Lingen. Wer glaubt, die Europäische Union würde die Menschen nicht interessieren, wurde in Lingen-Baccum eines Besseren belehrt. Rund 60 Gäste fanden sich zum europapolitischen Frühschoppen des SPD-Europaabgeordneten Tiemo Wölken ein.

Der 32-jährige Abgeordnete machte in seiner Rede deutlich, welchen Stellenwert die Europäische Union für Deutschland, aber auch für das Emsland habe. „Den Menschen im Emsland geht es auch dank der Europäischen Union so gut. Viele Fördermittel fließen in die Region, zum Beispiel in die Baccumer Mühle“, erklärte Wölken. Er wehrte sich auch gegen den Vorwurf, die Europäische Union schränke die Handlungsspielräume der einzelnen Mitgliedsstaaten ein: „Nur gemeinsam als Europäerinnen und Europäer können wir in der Welt etwas bewegen. Auf einen Staat allein würde kein global agierender Konzern oder andere Staaten reagieren, aber zusammen haben wir eine Stimme in der Welt. Die Europäische Union stärkt daher unsere Souveränität und beschränkt sie nicht.“ Besonders die nationalistischen Kräfte in der Europäischen Union sehen dies jedoch anders, wenn sie den Menschen versprächen, dass es ihnen ohne die EU besser ginge.

Engagiert diskutierten die Gäste mit dem Abgeordneten auch über den Brexit. „Es wäre ehrlich, wenn die Briten über einen verhandelten Vertrag in einem zweiten Votum noch einmal abstimmen könnten. Diese historische Entscheidung muss auf Grundlage von Fakten getroffen werden und nicht auf den populistischen Schein-Versprechen, die schon am Abend nach der Abstimmung von britischen Politikern wieder einkassiert wurden.“, so Wölken mit Blick auf die Behauptung, durch den Brexit stände mehr Geld für das britische Gesundheitswesen zur Verfügung.

SPD Ortsvereinsvorsitzender Reinhold Hoffmann dankte dem Abgeordneten und den Gästen für die lebhafte Diskussion und erinnerte noch einmal daran, wie wichtig die Europäische Union auch für das Emsland als Grenzregion zu den Niederlanden sei. Zum Ende forderte Wölken die Gäste auf, Botschafterinnen und Botschafter für die Europäische Union zu werden und erhielt dafür große Zustimmung.