„Ich begrüße die Entscheidung der Kommission, das Inkrafttreten zu verschieben. Wir haben die Verordnung beschlossen, um die Sicherheit der Patientinnen und Patienten zu garantieren. Ein wichtiges Element sind sogenannte Zertifizierungsstellen, die neue Medizinprodukte überprüfen. Davon gibt es derzeit zu wenige. Es ist daher richtig, jetzt das Inkrafttreten der Verordnung zu verschieben, um die Versorgung mit Medizinprodukten nicht zu gefährden“, erklärt Tiemo Wölken, gesundheitspolitischer Sprecher der Europa-SPD.
„Das Parlament hatte bereits im Dezember einer Verlängerung der Übergangsfrist bis 2024 für wiederverwertbare Medizinprodukte der Klasse „Ir“ zugestimmt. Auch dort wollten wir für Versorgungssicherheit sorgen. Es muss aber klar sein, dass diese Aufschiebung nur eine vorübergehende Maßnahme ist und lediglich durch die derzeitige Coronakrise bedingt ist“, so Wölken weiter.
„Skandale um Medizinprodukte in den letzten Jahren, wie zum Beispiel die Brustimplantate der Firma Poly Implant Prothèse, haben gezeigt, dass europäische Standards notwendig sind. Aufgrund des Mangels an wesentlicher medizinischer Ausrüstung und Geräten in der aktuellen Krise ist das aufgeschobene Inkrafttreten der Verordnung über Medizinprodukte dennoch begrüßenswert. Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen.“