Mindeststandards für Wasseraufbereitung in Europa

Das Plenum des Europäischen Parlaments hat am 13. Mai neue Regeln zur Wasserwiederverwendung beschlossen. Tiemo Wölken, SPD-Europaabgeordneter im Umweltausschuss, sieht dies als wichtigen Fortschritt in der Anpassung an drohende Dürreperioden.

JUSOS Europa Kadinditaten 2019 im Portrait, Timo Wölke

„Wir haben zwei Sommer mit extremer Trockenheit erlebt – die werden keine Ausnahmen bleiben. Natur, Menschen und Tiere leiden darunter und die Landwirtschaft verzeichnet europaweit Milliardenschäden. Daher ist es gut, dass wir nun eine Verordnung verabschiedet haben, die Rechtssicherheit für die Wiederverwendung von aufbereitetem Wasser gibt.“

Mit der Verordnung gelten nun erstmals europaweite Mindestanforderungen für wiederverwendetes Wasser. Die Betreiber der Aufbereitungsanlagen müssen regelmäßig das Wasser auf Bakterien kontrollieren. Zusätzlich müssen sie zusammen mit allen beteiligten Akteuren einen Risikomanagementplan erstellen, überwacht von den Umweltbehörden der Mitgliedstaaten.

Tiemo Wölken: „Das ist auch deshalb wichtig, weil landwirtschaftliche Produkte häufig aus ohnehin wasserärmeren südeuropäischen Staaten, wie zum Beispiel Spanien, verkauft werden. An die in einigen Mitgliedstaaten bereits praktizierte Wasserwiederverwendung werden somit einheitliche Anforderungen gestellt. “

Der Europaabgeordnete weißt dabei auf den generellen Handlungsbedarf hin, der besteht: „Die Klimakrise ist bereits Realität. Wir müssen daher neben der Minderung von Treibhausgasen auch neue Strategien entwerfen und Regeln anpassen.“