„Insbesondere Social-Media-Plattformen verdienen damit Geld, dass sie Nutzerinnen und Nutzern bevorzugt Inhalte anzeigen, die möglichst viele Klicks und somit Einnahmen durch personalisierte Werbung generieren. Ist das einzige Kriterium für das Sortieren und Anzeigen von Inhalten aber das kommerzielle Interesse von Plattformen, möglichst viele klickbare Inhalte anzuzeigen, bevorzugt das die Verbreitung von Desinformation, reißerischen Schlagzeigen und sogenanntem Clickbait.“, erläutert der SPD-Europaabgeordnete Tiemo Wölken.
Er begrüßt es, dass die EU-Kommission in ihrer Mitteilung diesen Zusammenhang zwischen der Verbreitung bestimmter Inhalte und Werbeeinnahmen erkenne und hier mehr Transparenz fordere. „Das ist ein wichtiger erster Schritt. Diesen Ansatz will ich im Digital Services Act fortsetzen: Nutzerinnen und Nutzer sollen selbstbestimmt entscheiden können, welche Inhalte sie sehen möchten.“
Derzeit sind Nutzerinnen und Nutzer von Onlineplattformen weitestgehend den Algorithmen ausgeliefert, die Inhalte für sie sortieren und anzeigen. Das führt oft dazu, dass besonders aufmerksamkeitserregende Inhalte bevorzugt angezeigt werden.“ Zudem sei es wichtig, mehr Transparenz darüber zu erlangen, wie Plattformen bestimmte Inhalte anzeigen und wie sie davon finanziell, etwa durch Werbung, profitieren. Auch könne jede und jeder Einzelne mitthelfen, Desinformationen einzudämmen: Informationen aus ungeprüften Quellen nicht einfach weiterzuleiten, sei ein guter erster Schritt.