„Es ist gut, dass die Wasserstoffstrategie sowohl die Produktion als auch die konkrete Verwendung von Wasserstoff anspricht.“, freut sich der SPD-Europaabgeordnete Tiemo Wölken. Weil Wasserstoff nicht unbegrenzt vorhanden ist, müsse er sinnvoll eingesetzt werden. Die Emissionen im Verkehrsbereich seien noch immer viel zu hoch, daher müsse die EU-Kommission im Herbst ehrgeizige gesetzliche Verwendungsquoten für Treibstoffe auf Wasserstoffbasis im Schiffs- und Flugverkehr vorschlagen. „Aber auch in der Industrie liegen große Chancen, durch den Einsatz von Wasserstoff die Treibhausgasemissionen drastisch zu senken: Mit der richtigen Unterstützung könnte beispielsweise emissionsfreier Stahl schon 2030 wettbewerbsfähig sein.“, erläutert Wölken, der Mitglied des Umweltausschusses des Europäischen Parlaments ist.
Laut der Kommission könnte Wasserstoff aus erneuerbaren Energien bereits 2030 günstiger sein als sogenannter Blauer Wasserstoff, hergestellt aus Erdgas. Dafür sind allerdings große öffentliche Anschub-Investitionen und in Deutschland auch ein niedrigerer Strompreis nötig. „Wir sollten diese Investitionen jetzt tätigen und nicht aufs falsche Pferd setzen: Blauer Wasserstoff aus Erdgas verursacht bei der Herstellung weiterhin CO2, das mittels Verpressung unter die Erde entsorgt werden muss. Das ist heute noch immer nicht machbar und wird morgen nicht wettbewerbsfähig gegenüber Wasserstoff aus erneuerbaren Energien sein. Keines der bisher durch die EU finanzierten Projekte zur CO2-Verpressung konnte erfolgreich zu Ende geführt werden und auch die Akzeptanz in der Bevölkerung sehe ich nicht.“, gibt Wölken zu bedenken.