Umweltausschuss stimmt über emissionsfreien EU-Seeverkehr ab

Mit dem europäischen Grünen Deal soll in der EU die Klimaneutralität bis 2050 erreicht werden. Um diese Ziele zu erreichen, wird nach Plänen des Umweltausschusses die Schifffahrt bis 2030 dakarbonisiert werden.

Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments beschließt heute seine Position zur Verordnung über maritime Kraftstoffe: Bis 2050 soll der EU-Seeverkehr einschließlich internationaler Fahrten komplett dekarbonisiert werden. Zudem will der Ausschuss eine Quote für synthetische Kraftstoffe einführen – sie soll 2030 mindestens 6% betragen.

 

Tiemo Wölken, Berichterstatter der Stellungnahme, zum Beschluss des Ausschusses:

„Ich freue mich, dass wir einen ambitionierten Vorschlag machen. Wir stellen mit unserer Position den zügigen Übergang zu nachhaltigen Kraftstoffen sicher. Ein emissionsfreier Seeverkehr bis 2050 ist aus Klimasicht notwendig und er ist machbar, wenn wir die vielen Lösungen in Betracht nutzen, die wir jetzt schon zur Verfügung haben: von Hafenstrom über erneuerbare Kraftstoffe bis hin zu Windtechnologie. Auch kurzfristig lassen sich dadurch deutlich mehr Einsparungen erreichen als von der Kommission vorgesehen. Dieses Potential heben wir durch unsere Änderungen.

Die Schifffahrt wurde in der EU-Wasserstoffstrategie als einer der wichtigsten Sektoren für die Verbreitung von erneuerbarem Wasserstoff anerkannt. Die Schifffahrt muss jedoch mit anderen Sektoren um die knappen erneuerbaren Wasserstoffvorräte konkurrieren, in denen andere, effizientere Lösungen wie die direkte Elektrifizierung eingesetzt werden können. Daher müssen wir mehr Ehrgeiz an den Tag legen, und sowohl Kraftstofflieferanten als auch die Nachfrageseite zur Verwendung erneuerbarer Kraftstoffe im Seeverkehr bewegen. Auch das stellen wir durch unsere Vorschläge sicher.

Wir tragen mit der Verordnung auch direkt zur besseren Luftqualität in europäischen Hafenstädten bei: Zum ersten Mal sieht EU-Gesetzgebung eine Verpflichtung zum Anschluss an die Landstromversorgung vor. Ich freue mich, dass der Ausschuss meinem Vorschlag gefolgt ist, die Anwendung auch auf Stückgutfrachter und Öltanker auszuweiten.

Für die maritime Wirtschaft und insbesondere auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist die heute angenommene Position des Umweltausschusses eine gute Nachricht, denn wir stellen sicher, dass die EU ihre Rolle als Technologieführerin behält.“