Heute, am 9. Mai, ist Europatag. Doch in diesem Jahr ist der Europatag nicht wie in den vorherigen Jahren.
Für den SPD-Europapolitiker Tiemo Wölken ist der diesjährige Europatag von den Ereignissen des Krieges in der Ukraine geprägt:
„Wir alle sehen und spüren, dass der Krieg in der Ukraine eine gewaltige Zeitenwende mit sich bringt, wie sie sich niemand gewünscht hätte. Jahrzehntelange Bemühungen der Friedens- und Abrüstungspolitik wurden zu Nichte gemacht. Zum unbekümmerten Feiern ist mir daher nicht zu Mute. Vielmehr kam ich über Europa, die EU und die aktuelle Situation ins Grübeln.
Erneut ist mir deutlich geworden, von welch einem unfassbar hohen Gut der Frieden ist. Viele Bürgerinnen und Bürger der EU haben erfreulicherweise nie einen Krieg kennengelernt – auch mir geht es so. Grundlage dafür war der Beginn des friedlichen Einigungsprozesses Europas am 9. Mai 1950. Ohne gemeinsames Handeln und Solidarität zwischen den Mitgliedsstaaten wäre eine solch lange Periode des Friedens kaum denkbar gewesen. Obwohl wir in Brüssel diskutieren, streiten und vielleicht auch mal an der Ansicht des Gegenübers verzweifeln, zeigen die vergangenen Monate eindrücklich, weshalb wir die EU brauchen. Wir brauchen sie für den Frieden und die gemeinsame Zusammenarbeit.
Selten hat man die EU so einig gesehen, wie in den vergangenen Monaten. Obwohl sich die Europäische Union über die Jahrzehnte fortentwickelt hat, gehört der Einsatz für Frieden noch immer zur Seele der EU. Wir werden alles dafür tun, den Frieden wieder herzustellen.“