Der bestehende Mangel an Blut- und Gewebespenden in der EU soll mit Hilfe einer neuen Gesetzgebung beendet werden. Mit der Zusammenführung zweier entsprechender Richtlinien in eine neue Verordnung will die EU-Kommission ein hohes Maß an Gesundheitsschutz für die EU-Bürger*innen gewährleisten und sicherstellen, dass sie Zugang zu sicheren und wirksamen Substanzen menschlichen Ursprungs haben. Die neuen Regeln umsetzen sollen unter anderem Krankenhäuser, Labore, Wohlfahrtsverbände und Gesundheitsbehörden.
Tiemo Wölken, gesundheitspolitischer Sprecher der S&D Fraktion:
„In den vergangenen Monaten haben wir, unter anderem coronabedingt, einen starken Rückgang an Spender*innen für Blut, Gewebe und Zellen in der EU beobachten müssen. Diese Spenden werden nicht nur für die Rettung und Behandlung von Unfallopfern benötigt, sondern auch bei bestimmen Immunkrankheiten, Krebspatient*innen und planbaren Operationen, sowie für aus Blut hergestellte Medikamente. Laut Rotem Kreuz werden alleine in Deutschland 14 Tausend Blutspenden täglich benötigt. Die Verordnung soll EU-weite Standards schaffen und so auch einen besseren grenzüberschreitenden Zugang für Patient*innen schaffen. Um Spender*innen und Empfänger*innen bestmöglich vor möglichen Risiken zu schützen, stellen die überarbeiteten Regeln sicher, dass die Spenden angemessene Sicherheits- und Qualitätsanforderungen erfüllen.
Mitgliedstaaten sollen verpflichtet werden, ihre Versorgung mit Spenden stärker zu überwachen, um Engpässe zu antizipieren und Liefer-Abhängigkeiten von anderen Mitgliedstaaten oder Drittländern abzustellen. Die Bereitstellung einer neuen digitalen EU-Plattform wird hierbei die Meldung, Sammlung, Bereitstellung und Veröffentlichung von Daten erleichtern.“
Neben Blut, befasst sich die neue Verordnung weiterhin mit Gewebe und Zellen, die ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil vieler Gesundheitsleistungen wie zum Beispiel Transplantationen sind, die Leben retten können, sowie für die medizinisch unterstützte Reproduktion. Die bisherigen EU-Vorgaben für gesundheitsrelevante Spenden menschlicher Substanzen sind veraltet.