Immer regelmäßiger kommt es zu großen Wald- oder Flächenbränden in unwegsamem Gelände – auch in Norddeutschland. Um diese Brände effektiver bekämpfen zu können, hat das Land Niedersachsen Waldbrandtanklöschfahrzeuge beschafft. Eines davon befindet sich bei der freiwilligen Feuerwehr Essel.
Der Landtagsabgeordneten Sebastian Zinke und der Europaabgeordnete Tiemo Wölken haben sich einen Eindruck von dem Löschfahrzeug verschafft und vom Ortsbrandmeister Christian Draeger erfahren, dass an die Einheit sehr hohe Anforderungen gestellt werden. Neben einer Fortbildung und hohen körperlichen Anforderungen müssen die Feuerwehrmänner und Frauen gute Englischkenntnisse mitbringen. Eine Truppe zu finden, die diesen hohen Anforderungen gerecht werden kann, ist nicht selbstverständlich. Möglich werde dies dank der hohen Motivation der Kameradinnen und Kameraden sowie die Zusammenarbeit mit zwei Feuerwehen der Nachbargemeinden, erklärt Ortbrandmeister Draeger. Die beiden SPD-Politiker sind von der ehrenamtlichen Leistung sichtlich begeistert. Was die Feuerwehrfrauen und Männer dort leisten, sei sehr beeindruckend und verdient großen Respekt, schildern sie ihre Eindrücke.
Aktuell kommt das Fahrzeug in Deutschland, überwiegend in der Region, zum Einsatz. Mittelfristig ist jedoch geplant, dass die Waldbrandeinheit auch an europäischen Einsätzen im Rahmen der „europaweit einsetzbaren Brandbekämpfungseinheit (GFFF-V)“ teilnimmt. „Das unterstütze ich sehr. Dieser Sommer hat uns erneut vor Augen geführt, dass Dürre und große Feuer auch uns treffen können und wir auf ausländische Hilfe angewiesen sind. Dass wir bei Katastrophen europäische Solidarität zeigen und uns unterstützen, ist daher genau der richtige Weg. Zudem werden durch den Klimawandel extreme Waldbrände immer wahrscheinlicher. Einzelne Regionen oder Länder können diese Aufgabe alleine nicht bewältigen. Auf europäische Kooperation zu setzten ist daher erforderlich, um Waldbrände in Zukunft effektiver begegnen zu können“, so Wölken.
Obwohl die Feuerwehr Essel keine Nachwuchsprobleme hat, stehen sie dennoch vor der Herausforderung Kamerad*innen zu finden, die einen erforderlichen Führerschein mitbringen. Die hohen Führerscheinkosten können oftmals nicht selbst getragen werden, weshalb sich die Feuerwehr dabei eine größere Unterstützung seitens des Landes Niedersachsens wünscht. Sebastian Zinke hat diese Anliegen gerne mit nach Hannover genommen.